SHANGHAI II

Wenn du jetzt erst das erste Mal auf diese Seite schaust…
… der Bericht beginnt ganz unten und du kannst dich dann “Tag für Tag hocharbeiten”!

30. Oktober
So, nun wollte ich doch wenigstens die Kopfzeile noch aktualisieren. Der Blick aus dem eigenen Fenster auf so ein schönes Herbstbild ist auch eine echte Alternative zum Stadtbild von Shanghai!

29. Oktober
Gestern bin ich doch tatsächlich nicht auf meine Internetseite gekommen… da war wohl der chinesische Sicherheitsdienst grad drauf… keine Ahnung, was da los war. Ich hatte gestern Nachmittag nettes Beisammensein erst mit Sonja vom Österreich-Pavillion und dann mit der Chinesin, die ich in Shanghai kennengelernt habe. Es waren Abschiedstreffen, jedenfalls für Shanghai (vielleicht treffen wir uns ja irgendwann mal woanders wieder).
Denn heute- ja heute beginnt die große
LOVE-STORY!
Ich bin nämlich gestern Abend ins Flugzeug gestiegen und heute Morgen hier in Hamburg gelandet, um ab Sonntag mit Torsten gemeinsam auf Ausstellungs-Tour zu fahren. 3 Monate getrennt- das war uns dann doch zuviel, das haben wir nach diesen Wochen deutlich gemerkt. Vor allem hätte ich die nächsten Wochen in Thailand nicht wirklich genießen können, ohne Torsten zwischendurch zu sehen. So bin ich also nun für einige Zeit in Deutschland, um mit Torsten gemeinsam zu reisen- auch wenn es diesmal keine Urlaubsreise sondern eine Dienstreise ist.
Für euch bedeutet das, dass ihr nun die nächste Zeit wieder regelmäßig eine ortsansässige Tageszeitung lesen könnt, statt hier Nachrichten aus aller Welt zu empfangen, denn die LOVE-STORY findet ohne Bericht statt :-) .
Allen LeserInnen, die sich auf meine Umfrage hin gemeldet haben (oder noch melden werden??), gebe ich auf jeden Fall per Mail Bescheid, wann es wieder weiter geht. Mit den meisten von euch schreibe ich ja sowieso regelmäßig Mails, das bleibt auch während meines Zwischenstopps hier in Deutschland so.

Ich habe in den letzten sieben Wochen, die ich nun unterwegs war, so unglaublich viel erlebt, gesehen, entdeckt,… viel mehr, als ich je vorher geglaubt hätte! Eine unvorstellbare Menge an Eindrücken in den verschiedensten Bereichen habe ich gehabt, vieles ließ sich mit Worten und auch mit Bildern auf dieser Seite gar nicht richtig rüberbringen. Ich hatte soviel “Input”, dass ich es auch unter diesem Gesichtspunkt gut finde, eine zeitlang zu pausieren, bevor das Abenteuer dann Mitte November weitergeht. Bis dann!

27. Oktober
So schön wie auf dem Kopfzeilenfoto war es heute in Hangzhou! Ich habe mich um halb acht mit Nikola in der Metro getroffen, nach einer halbstündigen Fahrt sind wir in den eigentlichen Zug nach Hangzhou umgestiegen- in einem RIESIGEN BAHNHOF mit einer RIESIGEN WARTEHALLE:

Nach einer weiteren gut 1-stündigen Fahrt hatten wir das Ziel erreicht -und standen “mitten in China”- nicht landkartentechnisch (Hangzhou liegt nämlich südöstlich von Shanghai, also Richtung Küste), sondern eher so, sagen wir mal -lebenstechnisch… plötzlich gab es KEINE englischen Ausschilderungen mehr und wir hatten KEINE Ahnung, wie wir vom Bahnhof zum See kommen sollen… Zwar ist Hangzhou im Gegensatz zu Shanghai eine Kleinstadt- womit aber hier in China eine Einwohnerzahl von 4 Millionen gemeint ist, was man ja nicht gerade übersichtlich nennen kann…. im Reiseführer sah es nach einem kleinen Spaziergang aus- in der Realität standen wir nun aber inmitten von Baustellen, mehrspurigen Straßen und unzähligen Hochhäusern… Nachdem wir uns anfangs mutig zu Fuß auf den Weg gemacht hatten in die Richtung, in der wir den See laut Reiseführer vermuteten, schien uns dieses Vorhaben aber dann doch nicht so recht geeignet. Also haben wir kurzerhand ein Taxi gestoppt und ihm im Reiseführer die chinesischen Schriftzeichen für den “West-See” gezeigt, die dort zum Glück vermerkt waren. Und- er hat uns auch dort hingebracht. Und dort war es dann auch richtig schön.


Die Sonne hat sich hier zumindest zeitweise gezeigt, es war zwar sehr windig, aber ich hatte ja die Jacke, die ich mir gestern gekauft hatte.
Im Park am See habe ich sie dann endlich mal live erlebt, wovon ich schon so oft gehört hatte- die Karaokesänger. Einige Musiker auf Hockern, rundherum eine riesige Menge an Zuschauern und Zuhörern und in der Mitte eine Frau mittleren Alters mit Einkaufstasche in der Hand, die mit quietschiger Stimme zur Musik sang- und schon mehrere Frauen am Rand, die Schlange standen, weil sie auch mal drankommen wollen- und alle Beteiligten haben das total ernst gemeint!!! (Während wir uns königlich amüsierten, das ginge bei uns als Comedy durch!)

Keine 20 Schritte weiter stand die nächste Menschenmenge, und so ging es durch den ganzen Park- insgesamt haben wir bestimmt 5 oder 6 solcher Versammlungen gesehen!

Am späten Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang gab es wunderschöne Wasserspiele mit Musik, ein wirklich schönes Schauspiel:


… kommt natürlich hier auf den Fotos mal wieder nicht so richtig rüber wie in echt…
Vom See zurück zum Bahnhof haben wir dann abends leider keine Taxe gefunden- es war Feierabendzeit und alle Taxen, die vorbei kamen, waren schon besetzt. Aber wir hatten uns den Weg vom Bahnhof zum See gemerkt, und es war wirklich gar nicht soooo weit- nach einer Dreiviertelstunde Fußmarsch hatten wir das auch ohne Taxi geschafft.
Alles in allem ein wunderbarer Ausflug!

26. Oktober
Ruhetag! Lesen, Mails, Essen gehen, wetterfeste Jacke kaufen (die Kaltfront über Shanghai hat uns heute Temperaturen zwischen 9 und 13 Grad beschert!!!), Wäsche waschen, Tee trinken, Nachrichten im Internet lesen, Nachmittagsschläfchen,… und heute Abend “Hotpot”-Essen mit Pyn-An und ihrer Freundin Nikola, die heute Nacht aus Hamburg angekommen ist. Mit Nikola werde ich morgen den Ausflug nach Hangzhou machen, haben wir heute Abend alles schon besprochen. Ich muss morgen tatsächlich schon um 6 Uhr aufstehen- furchtbar! Das bin ich nicht mehr gewohnt!
Das Kopfzeilenfoto heute ist genau genommen von gestern, zeigt aber deutlich, wie grau und ungemütlich es im Moment ist- und es kommt nicht nur vom Dreck, aus den Wolken fällt auch immer mal wieder Regen. Es ist hier so kalt und vor allem auch windig geworden, dass ich heute die überzähligen Kopfkissen aus dem dritten Bett vors Fenster auf die Fensterbank gelegt habe, weil es so kalt reinzog.
Ach, als ich heute beim Essen im Lokal saß hat der Wind (Sturm) eine der Glastüren, die offen stand, so zugeschmissen, dass das Glas zu Bruch gegangen ist- das hat vielleicht geknallt! Alle haben sich furchtbar erschrocken und sind von ihren Plätzen aufgesprungen. Und dann wurde es nach einer Weile leider etwas ungemütlich im Lokal, weil ja nun die kalte Luft von draußen reinkam. Konnte man also nicht soooo lange sitzen und Zeitung lesen. Schade eigentlich.
So, ob es morgen einen Tagesbericht geben wird, wage ich zu bezweifeln. Wenn wir aus Hangzhou zurück kommen wollen wir noch wieder gemeinsam mit Pyn-An Essen gehen, und dann werde ich hundemüde direkt ins Bett fallen! Also besorgt euch für morgen schon mal eine andere Lektüre!

25. Oktober, 23.35 Uhr
Nur ganz kurz: Ich war den ganzen Tag auf der Expo -mit VIP-Karte, also ohne ein einziges Mal Schlange zu stehen- und bin gerade ins Hotel zurück gekehrt. Das war der gute Teil des Tages.
Der schlechte Teil: Heute hat hier ganz plötzlich der Herbst begonnen- Temperaturabfall auf deutlich unter 20 Grad (vielleicht so um die 15), Windböen, dicke Wolken, manchmal etwas Regen- höchst ungemütlich, und überhaupt nicht passend zu den Klamotten, die ich in meinem Koffer habe… das war so nicht eingeplant!!
Das heutige Kopfzeilenfoto ist ein Ausschnitt vom Algerien-Pavillion- der hat mir heute mit Abstand am besten gefallen (auch wenn das Foto diesen Eindruck nicht vermitteln kann).

24. Oktober
Heute war ich mal wieder mit der Kamera in der Hand für euch unterwegs- den Tagesbericht inklusive Bilder gibt es hier.

23. Oktober
Pfui deibel- hier schüttet es seit heute morgen wie aus Kübeln! Zum Glück liegen die Temperaturen noch so bei 20 Grad… aber während es schon an normalen Tagen immer sehr eng und drängelig auf den Fußwegen ist, war das heute ein Erlebnis der besonderen Art- ich habe noch nie so viele Regenschirme dicht an dicht aufgespannt nebeneinander gesehen- da ich selbst einen in der Hand hatte, hab ich es nicht hingekriegt, davon ein Foto zu machen. Dem einen oder anderen von euch fällt vielleicht auch auf, dass das Kopfzeilenfoto ein bisschen geschummelt ist- ich habe heute nämlich gar nicht fotografiert. Aber neulich gab es ja schon mal Regen, und gerade eben fiel mir ein, dass ich da doch ein Foto habe, das für heute passen könnte…
Ich habe den ganzen Tag sehr gemütlich in einem netten Café verbracht, neben leckerem Latte macchiato und Gebäck gab es dort auch Suppen und Salate, so war die Versorgung für den Tag gesichert. Ich habe den Tag genutzt, mich einmal etwas genauer mit der Geschichte Chinas zu befassen (ist ja eigentlich nicht so mein Thema, aber nachdem ich nun einige Zeit hier verbracht habe, habe ich das entsprechende Kapitel in meinem Stadtführer doch mit Interesse studiert) und außerdem habe ich zunächst das Vorwort und dann einige der Geschichten in dem Buch von Lu Xun gelesen, das ich neulich gekauft hatte- vor allem das Vorwort, aber auch die Geschichten ließen sich nun besser verstehen, nachdem ich geschichtlich ein bisschen auf dem Laufenden bin.
Nebenbei konnte ich wieder einige Beobachtungen im chinesischen Alltag machen, obwohl das Café im gesamten Stil westlich ist und eher von Westleuten und westlich orientierten jungen Chinesen besucht wird:
An einem Tisch saßen stundenlang 4 junge Chinesen und spielten Karten (das kann man hier oft sehen: Karten spielende Chinesen in Restaurants und Cafés).
Am Tisch neben mir telefonierte eine Frau mittleren Alters mit ihrem Handy- sie schrie dabei ununterbrochen in ihr Telefon, so dass eigentlich jeder im Raum mitkriegen konnte, was sie sagte (außer mir und den anderen Westlern, die kein Chinesisch können :-) ). Aber das Leben ist hier einfach viel “öffentlicher”, die Straße ist das Wohnzimmer, der Park das Fitnessstudio, Privatsphäre wie bei uns gibt es oftmals nicht.
Und auch im Café kann man ein Nickerchen machen- an einem Tisch saßen zwei junge Leute, die in ihren Sesseln (sehr gemütliches Café mit Sesseln und Sofas!) zusammengesackt waren und schliefen!
Das Personal- englischsprachig und mit den westlichen Gepflogenheiten in einem Café vertraut (freundliche Begrüßung, Tische abräumen und abwischen, freundliche Ansprache beim Servieren, Servietten zum Besteck reichen, …)- war dennoch “chinesisch”: Irgendwie doch nicht wirklich mit der Sache befasst- wenn jemand vom Klo wiederkam (dazu musste man raus aus dem Café in den Flur des Einkaufszentrums) wurde er wie ein neu angekommener Gast begrüßt und bekam die Speisekarte gereicht (da man hier am Tresen bestellte, bekam man die Speisekarte immer, bevor man sich hinsetzte). Das konnte ich mehr als einmal beobachten- ich habe mehrere Stunden dort verbracht, es passierte JEDES MAL! Und als ich zwischendurch von meinem Platz aufstand (ich ließ dort alle meine Tagebücher, Bücher, Stifte, Jacke, Rucksack,… ausgebreitet liegen) um mir am Tresen noch was zu bestellen, wurde ich gefragt ob ich es im Café essen wolle oder mitnehmen- ja, meine Güte, das konnte man doch deutlich sehen! Aber “mitdenken” gehört hier nicht zum Job! Total spannend und immer wieder unfassbar.
Auf dem Weg heute Vormittag zum Café habe ich das erste Mal seit ich hier bin einen Unfall erlebt- Zusammenstoß zwischen Moped und Auto, zum Glück ohne großen Personenschaden, nur großer Sachschaden am Moped und ein bisschen am Auto. Ich hätte das gern genauer beobachtet, weil ich gelesen hatte, dass in einem solchen Fall niemand hilft, aus Angst vor den bösen Geistern, die diesen Unfall verursacht haben, und die sonst eventuell auch den Helfern Schaden zukommen lassen könnten- aber ich war zu weit weg, um den Fortgang genauer beobachten zu können (und wollte auch nicht als Schaulustige an den Unfallort gehen).

22. Oktober
Ich hatte einen netten Tag in der Stadt, bin durch die Einkaufsstraßen geschlendert und war ein bisschen shoppen- aber für euch springt bei so einem Tag nicht so richtig was Spannendes bei raus- tut mir leid.
In einem kleinen Geschäft habe ich die Nussknacker aus der Kopfzeile gefunden… nett, oder? Die werden hier aber nicht ernsthaft in großer Menge in der Stadt verkauft- eigentlich handelt die Firma mit Firmen in Europa…. aber hergestellt werden sie hier in der Nähe von Shanghai! Das hat mir der Verkäufer / Ladeninhaber? erzählt.
Mein letzter Ausflug für heute brachte mich dann noch ins Postamt- dort habe ich Briefmarken für meine Postkarten gekauft und dann habe ich mich mal nach Versandkartons umgeguckt, um meine Einkäufe vor der Abreise hier auf den Weg nach Hause zu bringen- in den Koffer geht das nämlich nicht mehr mit rein… Im Postamt gab es eine sehr nette Postangestellte, deren Aufgabe es ist, zunächst den Kunden zu helfen, den richtigen Schalter zu finden (davon gibt es immerhin 46 Stück! alle ohne Hinweis, WAS genau an dem Schalter zu erledigen ist) und dann dem Personal hinterm Schalter zu helfen, den Kundenauftrag richtig zu verstehen (in meinem Fall hat sie meine Briefmarken-Bestellung vom englischen ins chinesische übersetzt und dann die ausgegebenen Briefmarken nachgezählt). Die war wirklich nett und bemüht, sie hat dann noch mit mir gemeinsam die Briefmarken auf die Postkarten geklebt!

21. Oktober
Eigentlich wollte ich heute Morgen nur frühstücken in dem Starbucks, den ihr in der Kopfzeile sehen könnt- super Blick über den Huangpu, ein bisschen Sonne im Gesicht, lecker Coffee latte,… (das Frühstück im Hotel mit schmatzenden Chinesen kann ich zur Zeit nicht mehr ertragen)…. aber dann habe ich dort bis nachmittags um halb fünf gesessen und mit einer netten Chinesin über das Leben in China/ Shanghai, Deutschland und überhaupt geschnackt- super interessant!
Und nun versuche ich gerade, euch einige Gedanken aus diesem Gespräch zu formulieren- aber das gelingt mir irgendwie nicht…. das Gespräch war so komplex und hat so viele Themen berührt, dass ich keine Kurzform davon hinkriege… Lebensgewohnheiten- Partnersuche- Familienleben- Problematik der 1-Kind-Politik- familiäre Verpflichtungen – Verhaltensweisen im Straßenverkehr- Verhalten im Umgang miteinander – Jobsuche – Religion und Glauben – Lebenshaltungskosten – Wohnformen – …. sind einige Stichworte unseres Gespräches.

20. Oktober
Oh, da hatte ich doch gestern vergessen, die Kopfzeile zu aktualisieren, pardon! Das habe ich jetzt gerade erst gemerkt. Nun habt ihr also heute die Kopfzeile von gestern- und was anderes Neues gibt es heute auch nicht- keine Fotos, keine großartigen Erlebnisse. Ich habe heute Wäsche gemacht, Mails beantwortet, Kontakte nach Beijing und Bangkok gepflegt, Reiseinfos über die nächsten Ziele eingeholt, stundenlang mit Svenja geskypt, war zum Essen und habe ein paar Besorgungen gemacht – und das wars dann auch für heute. Ich hoffe, ihr habt jeder ein gutes Buch, das ihr stattdessen lesen könnt- falls nicht, empfehle ich Stieg Larsson- aber nur, wenn ihr keine anderen Verpflichtungen habt, man kann da leicht mal bis morgens um fünf drin hängen bleiben … :-)

19. Oktober
Das neue Buch, das ich von Pyn-An bekommen habe, ist so spannend, dass ich bis heute Morgen um halb fünf gelesen habe- und dann musste ich aufgeben, obwohl ich es NICHT bis zum Ende der Geschichte geschafft hatte! Als Tagesprogramm ergab sich daraus: Weiterlesen bei einem gemütlichen Frühstück im Café, Besuch des Jing’an Tempels und Weiterlesen beim gemütlichen Kaffee im Café :-) . Nun ist es geschafft!
Der Tempelbesuch war so mittelmäßig. Irgendwie faszinierend und auch typische für diese Stadt ist die Lage des Tempels:
einfach rundrum zugebaut mit Hochhäusern, Bürotürmen, Einkaufszentren… SCHÖN ist das nicht.
Auch im Innenhof war es eher ernüchternd:
wobei man den ganzen Müll und Dreck und die Unordnung auf diesem Foto gar nicht so richtig sehen kann.
In den Räumen gab es dann aber beeindruckende Figuren zu sehen:


Neben den Figuren war es dann aber auch eher unordentlich:

Und es gab auch wieder Dinge, um deren Bedeutung ich nicht weiß- Christine, kannst du wieder helfen?

Dieses zweite Foto hätte ich eigentlich gar nicht machen dürfen- aber das wusste ich nicht. Ich frage IMMER vorher, ob ich fotografieren darf, das habe ich auch diesmal gleich zu Anfang gemacht, und ein “JA” bekommen. In dem Raum, in dem ich diese Aufnahme machte, saß ein Mann, der mich erst nicht beachtete. Da ich die Ausleuchtung auf dem Foto nicht so gut fand, wollte ich noch ein weiteres machen, und genau in dem Moment guckte der Mann hoch und hat mich angefaucht, dass ich nicht fotografieren soll- hab ich dann auch nicht mehr gemacht, hätte man mir ja aber vorher mal sagen können, dass es in diesem Raum nicht erlaubt ist… na, das Foto, das er nicht mitgekriegt hat, habe ich einfach behalten!
Übrigens hat Christine mir geschrieben, was es mit den roten Täfelchen im Baiyungnan Tempel auf sich hat (erinnert ihr euch an das Foto? zu finden am 8. Oktober): Auf der einen Seite steht ein Name und auf der anderen Seite ein Wusnch für die Person.

Und hierfür würde man sich bei uns einen VW-Bus ausleihen :-) :

18. Oktober
Kennt ihr “Couchsurfing”? Dort habe ich vor ein paar Tagen Sonja aus Österreich “kennengelernt”, sie ist zur Zeit auch in Shanghai, sie arbeitet auf der Expo. Heute waren wir zu einem gemeinsamen Mittagessen verabredet und haben uns “in echt” kennengelernt. Wir haben uns so gut verstanden und hatten uns so viel zu erzählen, dass wir sage und schreibe 3 Stunden beim Mittagessen verbracht haben- wir haben “Hotpot” gegessen, das ist so ähnlich wie Fondue, aber mit Brühe und vielen verschiedenen Dingen, die man darin garen kann- und nachdem wir auf Drängen des Personals das Restaurant verlassen mussten weil sie schließen wollten, sind wir ins nächste Cafe gegangen und haben dort weiter geklönt… bis Sonja zur Arbeit musste (Abendschicht ab 18 Uhr).
Nun bin ich für nächste Woche Montag mit Sonja zur Expo verabredet- sie hat dann einen freien Tag und hat mich eingeladen, mit ihr zusammen noch einige der Pavillions zu besuchen, vor denen man eigentlich ewig Schlange stehen muss- mit Hilfe ihrer VIP-Karte können wir dann überall direkt hinein :-) .
Fotos habe ich heute genau zwei gemacht: eins von den Soßen, die es zum Essen gab und eins von unserem Essen:

Ein schöner Tag, der allerdings in der Berichterstattung eher kurz ist und hier schon sein Ende findet.
Ihr könntet heute also mal die EN schaffen, Suse und Stefan!

17. Oktober
Sonntagsfrühstück!

… dezente Jazzmusik im Hintergrund, ein schattiges Plätzchen unter Bäumen und Sonnenschirm, viel westliches Publikum, kein chinesisches Gedrängel, aufmerksames und freundliches Personal mit ordentlichen Englischkenntnissen und neben Besteck auch eine Serviette… auch mal wieder schön! Habe dort stundenlang gesessen und gelesen und einen Smothie nach dem anderen getrunken- lecker!
Das ganze auf der Pudong-Seite nach einem schönen Spaziergang an der Promenade entlang.

Und dann hinein in diese Mall:


und neben all den Marken-Geschäften, die man in allen diesen Einkaufszentren egal wo auf der Welt findet, gab es dann auch noch

interessanter Weise mit westlichen Menschen auf den Werbebildern. Ob ihrs glaubt oder nicht, da bin ich erstmal eingetaucht und habe mich ein bisschen wie zuhause gefühlt…sah nämlich auch drinnen genau aus wie bei uns!
Am späten Nachmittag bin ich dann noch einmal zur Promenade zurückgekehrt und habe dort einen Sonnenuntergang der besonderen Art erlebt:




Auf dem Rückweg habe ich einen Supermarkt entdeckt, dessen Angebot etwas umfangreicher ist, als in den bisher von mir besuchten- und nun sitze ich hier und trinke ein leckeres Heineken-Bier!

16. Oktober
Pyn-An hat mich heute mal wieder in den chinesischen Alltag entführt- ich durfte sie bei ihren Wohnungsbesichtigungen (sie sucht eine Wohnung, die dichter bei ihrem Büro ist) begleiten. Wir waren mit einem Makler unterwegs und haben insgesamt vier Wohnungen angeguckt. Wohnungen sind hier immer Eigentumswohnungen, die dann privat vermietet werden und zwar grundsätzlich möbliert. Eine “normale” chinesische Wohnung hat KEIN Wohnzimmer. Eine “Zwei-Zimmer-Wohnung” hat eine kleine Küche (diese betritt man direkt vom Treppenhaus durch die Wohnungstür), von der zwei Schlafzimmer und -bei den neueren Wohnblocks- ein Badezimmer abgehen (bei alten Wohnblock gibt es Etagenklo, bei ganz alten ein “Wohnblockklo” draußen). Bewohnt wird so eine Wohnung dann in der Regel von 2 Generationen, also Eltern plus “Kind” mit Ehegattem. In einem der Schlafzimmer steht manchmal ein kleines Sofa. Die Treppenhäuser waren FURCHTBAR (dreckig, müllig, Beton), die Küchen und Bäder wenig hygienisch, die Einrichtung- nun das ist Geschmackssache. Eine Fotodokumentation konnte ich dazu leider nicht anlegen, da wir ja mit dem Makler zusammen unterwegs waren. Einige Außenaufnahme habe ich gemacht, offenbar war heute Waschtag. Und das Bettzeug wurde zum Lüften rausgehängt- ein deutliches Beispiel für die ärmlichen Verhältnisse:

Pyn-An wird nun erstmal den weiten Weg ins Büro weiterhin in Kauf nehmen, denn sie wohnt zur Zeit in einer ganz neuen Wohnanlage, die eher unserem Standard entspricht (und zum Beispiel auch ein Wohnzimmer hat).

Ach so, das ganze hat sich übrigens auf der “Pudong-Seite” abgespielt. Dieser Stadttteil ist in seiner heutigen Form erst seit den 90iger Jahren entstanden, dort steht auch das heutige Wahrzeichen der Stadt, der “Oriental Pearl Tower”, der Fernsehturm, der immerhin zu groß war, um ganz auf mein Foto zu passen:

.. na, nun wisst ihr auch, was es mit der heutigen Kopfzeile auf sich hat!
Hier in Pudong findet man einen “futuristischen Hochhaus-Dschungel”. Hier waren “in den 90iger Jahren zwei Drittel aller weltweit verfügbaren Spezialkräne für den Wolkenkratzer-Bau im Einsatz” (sagt mein Stadtführer). Hier ein paar Einblicke dazu:



Zwei total interessante Gebäude gab es noch zu sehen. Zunächst das Science+Technology Museum, das bestimmt einen Besuch wert ist- aber dafür muss man einen ganzen Tag ansetzen:

und dann das Oriental Arts Center, ein Konzerthaus, dessen Form einer blühenden Orchidee nachempfunden ist:


und das eine total geniale Innengestaltung hat



Und in diesem Konzerthaus gibt es ein kleines, aber sehr feines Museum, in dem alte Musikapparate ausgestellt sind, nämlich die Gallery of Antique Music Box and Mechanical Works- SEHR EMPFEHLENSWERT – falls einer von euch mal nach Shanghai kommen sollte… leider durfte man dort keine Fotos machen.

Und ganz zum Schluss gab es dann noch Sonnenuntergang auf “shanghaiisch”… die vielen Leute, die man da auf dem Fußgänger-rundweg über der Straße sieht, wollen übrigens alle den Pearl-Tower angucken.

Schließlich habe ich auf dem Nachhauseweg noch etwas erledigt, was ich mir schon die letzten Tage immer vorgenommen und dann irgendwie doch nicht mehr geschafft hatte: ich habe mir wunderbare Teeblumen gekauft, eine schöne Glaskanne dazu- und nun habe ich meinen eigenen leckeren Tee hier im Hotel!

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